10.-11.02.2018
Mit Karte und Kompass auf Langlaufski durch den Wald im Schnee? In kürzester Zeit alle Posten in der richtigen Reihenfolge finden?
Das war am zweiten Februar-Wochenende die Aufgabe von etwa 70 Orientierungsläufern, acht davon aus dem Hessischen Turnverband.
Am Samstag ging es auf den bestens präparierten Loipen am Sonnenberg bei Braunlage im Harz um die Medaillen! Die kräftezehrenden Wettkampfstrecken verlangten den Athleten Einiges ab, und nicht jeder war in der Lage, die steilen Anstiege in der freien Skilanglauf-Technik, dem Skating, zu meistern. Zudem war es den Veranstaltern des MTK Bad Harzburg gelungen, innerhalb des begrenzten Loipennetzes anspruchsvolle Bahnen zu konzipieren. Allerdings durften aus Gründen des Naturschutzes die durch den Nationalpark Harz verlaufenden Wege nicht verlassen werden, so dass der Aspekt des Querfeldein-Laufes bei diesem Ski-OL wegfiel. Hohe Konzentration war dennoch dringend geboten, insbesondere beim Kartenwechsel und in Zielnähe!
So kam es unter Anderem auch in der Damen- und Herrenhauptklasse zu Disqualifikationen durch Fehlstempel. In der Damen-Elite erwischte es gar die beiden favorisierten Läuferinnen Anne Heinemann und Anke von Gaza. Deutsche Meisterin wurde Pia Buchholz (MTK Bad Harzburg) mit einer Laufzeit von 51:19 min vor Rieke Bruns (MTK Bad Harzburg) und Paula Starke (USV TU Dresden) auf dem Silber- und Bronze-Rang. Den vierten Rang sicherte sich die einzige hessische Elite-Läuferin Caroline Hoffmann (Ski-Club Helsa) mit einer Laufzeit von 80:32 min.
In der Herren-Elite siegte Bernd Kohlschmidt (SV Robotron Drtesden) mit einer Laufzeit von 45:25 min vor Matti Bruns (MTK Bad Harzburg) und Henning Bruns (MTK Bad Harzburg). Die hessischen Elite-Läufer Michael Kukis (OSC Kassel) und Leon Kollenbach (Ski-Club Helsa) landeten mit den Rängen sieben (54:46 min) und neun (88:49 min) „Top-Ten-Platzierungen“.
Überraschend gut in Szene setzen konnten sich aus hessischer Sicht die Nachwuchsläuferin Louisa Kollenbach (Ski-Club Helsa), die in der Jugendklasse D 14 mit einer Laufzeit von 66:27 min Platz eins belegte, und Vadim Ni (OLV Steinberg), der in der Klasse H 55 ebenfalls auf dem ersten Platz landete.
Des Weiteren belegte Martin Gertenbach (Ski-Club Helsa) in der Klasse H 45 Platz vier, Brigitte Dersch-Kollenbach (Ski-Club Helsa) errang in der Klasse D 45 den dritten Platz.
Am Sonntag stand der letzte Bundesranglistenlauf der Ski-OL-Saison auf dem Programm und somit die Entscheidung über die Bundesranglisten-Sieger. Bei anhaltendem Schneefall und auffrischendem Wind stellten sich einige der hessischen Teilnehmer noch einmal der Herausforderung und bewiesen großen Kampfgeist. Die Ergebnisse der hessischen Sportkameraden: Caroline Hoffmann (DE, 7. Platz), Leon Kollenbach (HE, 11. Platz), Brigitte Dersch-Kollenbach (D 45, 4. Platz), Martin Gertenbach (H 45, 5. Platz), Vadim Ni (H 55, 1. Platz).
Sowohl die Teilnehmer als auch die Veranstalter konnten nach Abschluss der Wettkämpfe eine positive Bilanz ziehen, weitere Ski-OLs im Harz wären wünschenswert. Für die Orientierungsläufer stellt diese spannende Variante ihres Orientierungssports eine willkommene Abwechslung im Wintertraining dar, wenngleich aus hessischer Sicht in der freien Langlauftechnik noch großer Nachholbedarf besteht. Mögliche Trainingsgebiete wären bei ausreichender Schneelage jedenfalls auch in den hessischen Mittelgebirgen gegeben! Attraktive Loipennetze böten z.B. der Meißner, Willingen (Upland), die Rhön, der Vogelsberg, der Taunus, etc.
Weitere Ergebnisse und Informationen zum Ski-OL unter:
http://www.orientierungslauf.de
Text: Caroline Hoffmann