Zum OL-Wochenende über Ostern fällt Schnee. So war es in den letzten Jahren immer gewesen, und so glaubte man auch nicht so recht, dass es in diesem Jahr in den südlichen Vogesen anders werden würde. Umso erstaunter war man, als die Wettervorhersage frühlingshafte Temperaturen versprach. Tatsächlich zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite, es gab Sonne satt und Temperaturen jenseits der 20 Grad. Perfekte Rahmenbedingungen für ein schönes Osterwochenende also.
Los ging es am Freitag mit dem Prolog in einem Freiluftmuseum, dem Écomusée d’Alsace. Es gab eine verlängerte Sprintdistanz, die Strecke führte im Wechsel durch einen flachen, teils sumpfigen und unübersichtlichen Wald mit einigen Kompassposten, sowie durch die Häuser und Mauern des Freiluftmuseums, welches durch viele kleine Gassen und Überdachungen ein genaues Kartelesen erforderte und einige ungewollte Umwege verursachte. Der Eintritt zum Museum war natürlich im Startgeld inbegriffen, sodass man nach seinem Lauf noch durch den Park spazieren konnte, im Sonnenschein die Füße in einen der vielen kleinen Seen halten konnte oder sich über die Geschichte des Elsass informieren konnte.
Am nächsten Mittag folgte der offizielle Auftakt des Drei-Tage-OLs. Eingebettet in den Wettkampf waren zwei Weltranglistenläufe, sodass in den Elitekategorien viel internationale Klasse antrat, unter anderem einige Kaderathleten aus der Schweiz und Frankreich. Nordwestlich der kleinen Stadt Belfort, in den Hängen des Fort du Salbert, wurde eine Mitteldistanz gelaufen. Schon der Weg zum Start zeigte, dass man mit einigen Höhenmetern rechnen durfte. Es folgte eine abwechslungsreiche Mitteldistanz mit einigen kleineren Routenwahlen, schwierigen und leichten Posten, die eine ständige Anpassung der Laufgeschwindigkeit erforderten.
Es folgte einige Kilometer weiter nördlich am zweiten Tag eine Langdistanz. Mit reichlichen Höhenmetern gespickt wurden alle Kategorien ausreichend gefordert. Der Veranstalter erwartete die Läufer mit einigen langen Routenwahlen. Tief eingeschnittene Täler erforderten immer wieder einen Blick für die Höhenmeter, ohne zu große Umwege zu laufen. Anders als in Teilen des Laufwaldes vom vergangenen Tag bot sich ein gut belaufbarer, „sauberer“ Buchenwald. Nach dem Lauf lud die Zielwiese direkt am Lac du Malsaucy zum ersten Bad des Jahres ein, auch die Forts der Stadt Belfort waren einen Besuch wert.
Es folgte am Montag ein Jagdstart mit deutlich reduzierter Teilnehmerzahl. Nachdem der lange Weg zum Start geschafft war – fast 5 Kilometer – bot sich erneut eine würdige Langdistanz zum Abschluss. Nach einigen sehr kurzen Posten zum Start wurden die Läufer mit langen Routenwahlen getrennt. Für die letzten Posten ging es dann flach über die Wiesen zwischen den Seen hindurch in Richtung Ziel, bei Gegnerkontakt bedeutete dies durchaus auch einen Zielsprint von zwei Kilometern Länge. Einziges Manko eines ansonsten sehr gelungenen Wochenendes war der fehlende Getränkeposten am letzten Tag.
Ergebnisse: http://3j2019.comulhouse.fr/resultats-des-3-jours-de-paques-2019
Text: Leon Kollenbach
Fotos: Sabine Rothaug