O-Ringen 2019 in Kolmården
Nicht wenige hessische Orientierungsläufer verschlug es zu einem der alljährlichen Saisonhöhepunkte, dem Fünf-Tage-Orientierungslauf O-Ringen, nach Schweden.
Gut 160 km südwestlich von Stockholm in Norrköping wurde eine riesige Zeltstadt für die Sportler errichtet. Zentrum des Areals bildete traditionell der „torget“ (schwedisch für Marktplatz). Hier sammelten sich die Sportler zum gemeinsamen Abendessen, um sich im Labyrinth-OL zu messen oder zwischen den zahlreichen Informationsständen zu schlendern und im großen Sport-Zelt shoppen zu gehen.
Früh morgens starteten die ersten Busse vom Zeltplatz in Richtung Zielwiese. Trotz teils großem Andrang verlief der Transport dank zahlreicher Buskolonnen reibungslos. Ein nicht abreißender Strom von Menschen schlängelte sich entlang der Wiesen und Wälder vom Bushalteplatz in Richtung Zielwiese. Eltern mit ihren Kindern, Großeltern, Jugendliche, Eliteläufer. Eine bunt gemischte Truppe, in der alle das gleiche Ziel vor Augen hatten: Rechtzeitig am Start zur Etappe beim größten Kultevent der Orientierungsläufer stehen.
Wenn man dann die weder kurze noch flache Strecke zum Start gemeistert, diverse Anstehschlangen an Toiletten überstanden und die letzten Getränkestationen genossen hatte, konnte man kurz vor dem Start noch einmal die schwedische Wettkampfidylle genießen. Entspanntes fröhliches Startpersonal und liebevoll hergerichtete Blümchen in einer Vase mit selbst gebastelten OL-Posten geschmückt.
Im Wald galt es dann sich nicht von Blaubeeren und Pilzen ablenken zu lassen und den richtigen Trampelpfaden zu folgen, um sicher am eigenen Posten anzukommen. Je nach Routenwahlentscheidung kam man auf die vollen Kosten des OL-Abenteuers: Felsen hinab und hinauf klettern, Sümpfe durchstreifen und auf den langen Strecken sogar beim O-Ringen die Einsamkeit des Orientierungsläufers in der schwedischen Natur genießen. Nicht ganz so skandinavisch waren allerdings die Temperaturen mit über 30 Grad bei den letzten Etappen.
Zwischen den Etappen wurde gemeinsam gekocht, in einem der zahlreichen herrlichen Seen gebadet oder die Stadt erkundet.
Nach einer Woche schwedischem OL-Urlaub bleibt die Frage: Nächstes Jahr wieder?
Text: Sabine Rothaug
Fotos: Sabine Rothaug