Von anderen hören, von anderen lernen. Wie trainieren und engagieren in diesen Zeiten?
Heute im Interview: Cedric Guthier
Wie geht es Dir in diesen Zeiten? Wie sieht Dein Alltag aus?
Prinzipiell geht es mir nicht schlecht. Es ist ungewohnt freie Wochenenden zu haben, wo der Terminkalender die letzten Jahre immer von Wettkampfterminen dirigiert wurde. Weil die Uni komplett online ist und Vorlesungen tlw. aufgezeichnet werden bin ich sehr flexibel auch unter der Woche mal wegzufahren oder an Kartenprojekten weiterzuarbeiten.
Wie hast Du die Saison 2020 überstanden? An welchen Wettkämpfen hast Du teilgenommen?
Nach Absage privater Reisen, Trainingslager, Wettkämpfe, etc. im Frühjahr konnte ich im Sommer noch ein paar Wettkämpfe mitnehmen.
· OOCup in Nantua
· Traillauf « Grand Trail du Clermont-Ferrand » (34km)
· Lokaler OL bei Clermont-Ferrand
Als es dann wieder gut lief wurde ich für das Euromeeting nominiert, welches aber auch abgesagt wurde. Selbiges gilt für die Deutschen Hochschulmeisterschaften.
Wie hat sich die Corona-Situation auf Dein Training, Deine Zielsetzung und/oder Deine Arbeit im Verein/D-Kader ausgewirkt?
Durch das geringe Wettkampfangebot hatte ich anfangs Motivationsprobleme und hab weniger zielgerichtet und viel alternativ trainiert, bspw. MTB oder Rennrad.
Im Verein haben wir verschiedene kontaktfreie Trainingsformen ausprobiert, das Vereinstraining vor Ort war aber länger ausgesetzt. Sehr schön war auch ein gemeinsames Trainingswochenende im Saarland mit dem Verein. Darüber hinaus haben wir relativ routiniert die hessischen Meisterschaften organisiert und so neue Trainingsgelände für das Kindertraining in Dietzenbach erschlossen. Nachdem das Jahr für den D-Kader mit einem gemeinsamen Trainingslager zusammen mit dem badischen Kader Anfang Februar gut gestartet war mussten wir die restlichen Maßnahmen tlw. nur wenige Tage vorher absagen -das war teils sehr frustrierend. Die jungen Athleten brauchen die Wettkämpfe genauso zur Motivation. Der coronabedingte Mangel an Angeboten im Bereich Freizeit- und Trendsportarten hat dazu geführt, dass der FB Sportwissenschaften meiner Uni mit dem Angebot auf mich zukam einen Lehrauftrag über einen Grundkurs OL für Lehramtsstudenten zu übernehmen. Die Arbeit ist sehr interessant und sorgt vielleicht dafür, dass künftig auch wieder mehr Schüler OL vermittelt bekommen :)
Was sind Deine Ziele für die Winterpause - im eigenen Training und/oder im Engagement im Verein/D-Kader?
Ich möchte auch mal wieder längere MTB-Touren machen
Hast Du neue Hobbies für Dich entdeckt?
Ich habe angefangen viel zu bouldern und zu klettern. Spannend fand ich dabei, welche Fortschritte man innerhalb weniger Wochen mit Training erreichen konnte.
Mein Motto fürs Wintertraining:
Viel draußen, egal was
Was ich sonst noch loswerden möchte:
Orientierungslauf bietet – gerade auch in Zeiten von Corona – die Möglichkeit sich kontaktlos im Freien zu ertüchtigen. Durch die geistige Herausforderung ist es auch für Laufmuffel bestens geeignet, weil es nie langweilig wird! Also fragt bei eurem lokalen Verein ob es auch jetzt Angebote gibt :)
Vielen Dank für das Interview!
Viel Erfolg beim Wintertraining und bleib gesund!
Interviewer: Sabine Rothaug